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CD-Hardcover-Artbook (18x18 cm, 48 Seiten) mit erweitertem Artwork und dem ausführlichen Aufsatz “Der Dual Zyklus” auf Deutsch und Englisch
Außergewöhnliche Werke und Jubiläums-Veröffentlichungen in teilweise sehr aufwendigen Packages hat es von der deutschen Independent-Institution Deine Lakaien in der Vergangenheit schon immer gegeben, man denke nur an die 3DVD/2CD-Mediabook-Veröffentlichung von „20 Years of Electronic Avantgarde“ oder die liebevoll zusammengestellte und mit reichhaltig unveröffentlichtem Material abgerundete 4CD-Box zum 30-jährigen Jubiläum.
Mit ihrem im Frühjahr dieses Jahres erschienenen Doppel-Album „Dual“ haben Alexander Veljanov und Ernst Horn allerdings noch einmal die Messlatte ein gutes Stück höher gelegt. Was bei all der anspruchsvoll gestalteten und üppig dekorierten Verpackung aber vor allem nachhallt, ist die musikalische Umsetzung eines mehr als ambitionierten Projekts, nämlich die Gegenüberstellung von zehn ausgewählten Cover-Songs auf einem Album und zehn eigenen Kompositionen, die jeweils konkret zu diesen Tracks kreiert worden sind. Sobald diese Idee in die Tat umgesetzt wurde, hat das charismatische Duo allerdings eine solche Fülle an Material produziert, dass nun mit „Dual +“ ein weiteres Album erscheint, wobei teilweise das Konzept von „Dual“ fortgeführt wird, ohne sich dabei auf die strikte Paarung von Cover-Songs und eigenen Liedern zu beschränken.
„Wir hatten die Idee entwickelt und uns ans Werk gemacht, und am Ende war es tatsächlich so, dass wir 32 fertige Songs hatten“, blickt Ernst auf die Anfänge der Produktion zurück. „Die Auswahl der Cover-Songs lag zu großen Teilen in Alexanders Händen. Er entschied letztlich auch überwiegend, welche Songs davon auf die ,Dual‘ kommen sollten. Da hat er einfach auch mehr den Überblick, während ich eher in der Produktion drinstecke. Die Frage nach den Singles floss dann natürlich auch in die Zusammenstellung von ,Dual‘ ein, aber es war keineswegs so, dass auf ,Dual‘ alle Hits vereint werden sollten und ,Dual +‘ die Resterampe darstellt. Vielleicht klingt ,Dual +‘ etwas experimenteller, aber das ist wohl eher dem Zufall geschuldet.“
Bereits mit der ersten Single-Paarung haben Deine Lakaien den Beweis angetreten, dass „Dual +“ seine absolut eigenständigen Qualitäten aufweist. Als verführerischen Prolog zum Cover von Pink Floyds „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ haben Alexander und Ernst mit „Nightfall“ einen wunderbar psychedelisch angehauchten Song mit hypnotisch pochendem Beat und wehmütig klingendem Refrain kreiert, der in dem minimalistisch arrangierten, mit Alexanders teils flüsterndem Gesang vorgetragenen Pink-Floyd-Stück seine konsequente Fortführung findet.
Eingeleitet wird „Dual +“ allerdings durch ein herzerwärmendes Wiegenlied. „Cradle Song“ stellt ein typisches Deine-Lakaien-Stück dar, mit zarter, akustisch anmutender Untermalung und Alexanders den Text betörend-beruhigend vortragender Stimme. Zusammen mit dem abschließenden „Wiegenlied“ des einflussreichen russischen Komponisten Michael Glinka (1804-1857) ist eine musikalische Klammer entstanden, die dem sehr abwechslungsreichen Album einen stimmungsvollen Rahmen verleiht. Zwischen diesen beiden liebevollen Schlafliedern entfaltet sich allerdings ein vor Experimentierlust prickelndes Potpourri, in dem Ernst Horn seine frühmusikalischen Wurzeln in der psychedelischen Musik ebenso auslebt wie in der New Wave-/Post Punk-Szene.
So stellte die letzte zusammenhängende Konstellation von Cover-Song und Eigenkomposition auf „Dual +“ auch für Alexander eine besondere Herausforderung dar. „Mr. DNA“ von Devo ist interessanterweise nur ein Teil des sechsminütigen Doppelsongs „Smart Patrol/Mr. DNA“ ihres 1979 veröffentlichten zweiten Albums „Duty Now For The Future“, wobei der sehr existentialistische Text zur Fehlkonstruktion der menschlichen Rasse in einem rasend schnellen Sprechgesang vorgetragen wird. „Der intellektuelle Electro-Punk von Devo war immer Ernsts große Leidenschaft. Ich habe Devo auch immer gerne gehört, aber das STÜCK hat ja weniger mit Gesang zu tun, sondern eher mit Shouting“, bemerkt Alexander. „Ernsts Arrangement steht in der langen Tradition experimenteller Lakaien-Stücke, die in unserer Geschichte immer wieder auftauchen. Ich habe es gern versucht, und Ernst hat sich gefreut, dass ich es interpretiert habe.“
Veljanov fährt fort: „Viele Songs der Produktion waren auf Schönklang und Reichtum im Arrangement und Vielfarbigkeit bedacht, und das hier ist so hingerockt, ähnlich wie Suicide ihre ganz eigene Art von Electro-Rock’n’Roll produziert haben – und Ernst Horn macht es nun mal so, wie er es macht. Das ist sicher ein Alleinstellungsmerkmal.“
Tracklisting:
Nr. |
Track |
Zeit |
1 |
Cradle Song |
-- |
2 |
Nightfall |
-- |
3 |
Set the Controls for the Heart of the Sun (Pink Floyd cover) |
-- |
4 |
Self-Seeker |
-- |
5 |
Run 2nd Version |
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6 |
Losing My Religion (R.E.M. cover) |
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7 |
Mr. DNA (DEVO cover) |
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8 |
Altruist |
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9 |
Fork |
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10 |
Wiegenlied (trad., Michail Iwanowitsch Glinka) |
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